ZyPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Zytopathologiekurses
Stand: 2024-12-07 15:22:25
Mediastinum / Kleinzelliges Bronchuskarzinom
Die Tumorzellen des kleinzelligen Karzinoms erscheinen in der Übersicht eher einförmig. Bei stärkerer Vergrösserung zeigt sich aber eine deutliche Polymorphie. Die Kerne sind rundlich, eckig oder spindelig und je nach Erhaltungszustand mehr oder weniger hyperchromatisch. Der Kernhintergrund ist dunkel und das Chromatin fein dispers. Nukleolen sind meist unscheinbar. Plumpe grosse Nukleolen sprechen eher für ein grosszellig neuroendokrines Karzinom, dessen Morphologie im Übrigen mit derjenigen des kleinzelligen Karzinoms überlappt. Die Abgrenzung von einem Lymphom oder aktivierten Lymphozyten kann schwierig sein.
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Parotis / Adenoidzystisches Karzinom: Lungenmetastase
Das adenoidzystische Karzinom tritt bevorzugt in Speicheldrüsen, seltener auch in den unteren Luftwegen oder in der Mamma auf. Die Zellen des adenoidzystischen Karzinoms bilden zusammenhängende flach ausgebreitete Verbände, die teilweise kugelförmige Matrix umschliessen. Der Nachweis dieser homogenen Matrixkugeln erlaubt die Abgrenzung vom pleomorphen Adenom (fibrilläre Matrix) und vom Basalzelladenom (irregulär geformte Matrixpartikel). Die kleinen monomorphen Tumorzellen können täuschend gutartig aussehen. Die Zellkerne sind angulär und hyperchromatisch, das Chromatin ist feinkörnig und geringgradig verdichtet. Der schmale Zytoplasmasaum ist blass eosinophil.
Die Bilder stammen von einer Lungenmetastase eines primären Speicheldrüsentumors.
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Niere / Hellzelliges Nierenzellkarzinom, FNP
Die Tumorzellen sind in der Regel etwa zweimal so gross wie normale Tubulusepithelien. Zytoplasma ist reichlich vorhanden, blass und vakuolisiert. Hyaline intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen können gelegentlich vorhanden sein. Die Zellkerne sind abhängig vom Differenzierungsgrad unterschiedlich gross und atypisch. Die Grösse der Nukleolen schwankt entsprechend von unscheinbar bis sehr gross. Histiozyten, Nebennierenrindentumoren oder normale Nebennierenrindenzellen können aufgrund ihrer ähnlichen Zytomorphologie ein hellzelliges Karzinom vortäuschen. Der Nachweis von Drüsen, Papillen oder reichlich Glykogen spricht eher für das Nierenkarzinom.
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Leber / Lebermetastase eines Adenokarzinoms (Magen)
Die Abgrenzung einer Metastase eines wenig differenzierten Adenokarzinoms von einem wenig differenzierten hepatozellulären Karzinom kann schwierig sein. Als wichtige Kriterien für ein HCC gelten monomorphe polygonale Zellen mit zentralen Kernen, Kapillarendothelien und Einschlüsse von Gallepigment. Zur Klärung der Herkunft des Primärtumors können immunzytochemische Untersuchungen weiterhelfen.
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Parotis / Sialadenose
Bei der Sialadenose handelt es sich um eine nicht-entzündliche, nicht-neoplastische diffuse Schwellung der Parotis. Meist sind beide Seiten betroffen. Die Sialadenose kommt vor bei Malnutrition, Alkoholismus, endokrinen Erkrankungen, Diabetes mellitus, neurogenen Erkrankungen oder bestimmten Medikamenten (Antihypertensiva, Sympathomimetika). Die Punktion kann schmerzhaft sein. Die Speicheldrüsenazini messen durchschnittlich 60 bis 75 Mikrometer (Normal: 50 Mikrometer). Typisch sind einzelne sehr grosse Azini von bis zu 100 Mikrometer Durchmesser. Das Zytoplasma der Azinuszellen ist geschwollen und kann degranuliert sein. Eine Neoplasie oder Entzündungszellen sind nicht nachweisbar.
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Parotis / Akute Sialadenitis
Akute bakterielle Sialadenitiden werden oft verursacht durch eine Gangobstruktion (z.B. Steine), können aber auch bei schlechter Mundhygiene oder bei Immunsupression vorkommen. Die Feinnadelpunktion kann durch eine Druckverminderung zu einer Schmerzreduktion führen. Das Punktat gleicht einem Abszess mit neutrophilen Granulozyten, Fibrin und Nekrosen. Gelegentlich sind Erreger nachweisbar. Zu einem späteren Zeitpunkt kommen Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen, Granulationsgewebe und Epithelien mit regenerativen Veränderung/Atypien zur Darstellung.
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Parotis / Granulomatöse Sialadenitis bei Sarkoidose
Eine granulomatöse Sialadenitis ist in der Regel bedingt durch eine Sarkoidose (nicht verkäsende Granulome) und manchmal durch eine Tuberkulose (verkäsende Granulome mit granulärem nekrotischem Detritus). Katzenkratzkrankheit, Toxoplasmose, tertiäre Lues, Lepra, Pilzinfektionen und Fremdkörper können ebenfalls Granulome verursachen. Im Ausstrich sind noduläre Ansammlungen von epitheloiden Histiozyten und eventuell Riesenzellen nachweisbar. Epitheloidzellen sind charakterisiert durch ein fibrilläres Zytoplasma und elongierte blande Kerne mit gefalteten Kernmembranen und winzigen Nukleolen.
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Parotis / Autoimmun- Sialadenitis bei Sjögren Syndrom
Das Zellbild ist je nach Stadium mehr oder weniger zellreich und zusammengesetzt aus Lymphozyten, Myoepithelien und selten Azinuszellen. Ein lymphozytäres Zellbild ist in Kombination mit dem typischen klinischen Bild (Keratokonjunktivitis sicca, Xerostomie, rheumatische Erkrankung) für die Sicherung der Diagnose ausreichend. Auf die Lippenbiopsie kann in diesem Fall verzichtet werden.
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Parotis / Pleomorphes Adenom der Glandula Parotis
Pleomorphe Adenome bestehen aus einer epithelialen und einer mesenchymalen Komponente. Die Epithelkomponente kann eine muzinöse, squamöse oder onkozytäre Metaplasie zeigen. Die Myoepithelzellen können spindelig, epitheloid, plasmozytoid oder klarzellig imponieren. Das Stroma variiert von fibrokollagenös über myxoid, zu chondroid oder ossär. Meist ist in der FNP reichlich Material vorhanden. Die Diagnose basiert auf dem Nachweis von Epithelzellen, mesenchymalen Zellen und Stroma in sehr variablen Anteilen. Das Stroma ist intensiv metachromatisch und erscheint in der Romanovsky Färbung violett-rot. In der PAP Färbung hingegen erscheint das Stroma transparent und färbt sich nur schwach blassblau bis -grün oder rosa. Typisch ist der fibrilläre Aspekt des Stromas. Aufgrund der hohen morphologischen Variabilität können pleomorphe Adenome viele andere Tumoren imitieren unter anderem das Adenoidzystische Karzinom und das Mucoepidermoidkarzinom.
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Parotis / Warthin Tumor
Der Warthin Tumor ist ein zystisch papillärer Tumor mit lymphoidem Stroma und einem zweischichtigen onkozytären Epithel. Schleim- oder Becherzellen und metaplastisches Plattenepithel können vorkommen. Die diagnostischen Zellen werden oftmals verdünnt durch den Zysteninhalt, was in einer falsch negativen Punktion resultieren kann. Im Idealfall enthält das Punktat Onkozyten und Lymphozyten auf granulär zystischem Hintergrund. Oftmals fehlen aber die Onkozyten. Differentialdiagnostisch muss man in solchen Fällen an eine lymphoepitheliale (oder branchiogene) Zyste denken. Onkozyten kommen bei einer Vielzahl anderer Parotisläsionen vor: onkozytäre Metaplasie oder Hyperplasie, Sjögren Syndrom, Onkozytom, Mucoepidermoidkarzinom, Adenokarzinom, adenoidzystisches Karzinom.
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Parotis / Adenoidzystisches Karzinom der Glandula Parotis
Das Feinnadelpunktat enthält mucoid glänzendes Material. Das zytologische Bild ist täuschend bland. Die Zellen bilden kohäsive Verbände und Drüsen oder mikrozystische Strukturen. Die Tumorzellen sind klein und monomorph, die Kern-Zytoplasmarelation ist hoch. Die Kerne sind dunkel, rund bis oval oder angulär und enthalten bisweilen einen kleinen Nukleolus. Azelluläre hyaline Globuli von mucoidem Material, welche die Hohlräume der intakt aspirierten kribriformen Strukturen ausfüllen, sind besonders typisch. Hyaline Globuli können aber wie im vorliegenden Fall fehlen und kommen auch in vielen anderen Speicheldrüsentumoren vor. Differentialdiagnostisch muss an ein monomorphes oder pleomorphes Adenom gedacht werden.
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Parotis / Azinuszellkarzinom der Glandula Parotis
Die zytologische Diagnose des Azinuszellkarzinoms basiert auf dem Nachweis von Azinuszellen bei gleichzeitigem Fehlen von Gangstrukturen. Die Tumorzellen gleichen normalen serösen Azinuszellen. Zytoplasma ist reichlich vorhanden und variiert von schaumig bis grobgranulär. Degranulierte Zellen erscheinen schaumig, Zellen mit dichtgepackten Granula gleichen Onkozyten. Die Granula der Onkozyten sind aber feiner. Die Tumorzellkerne sind meist ziemlich wenig atypisch und monomorph. Das Chromatin variiert von fein bis mittelgrob. Intranukleäre Zytoplasmaeinschlüsse kommen vor. Die oft vorhandenen zahlreichen Nacktkerne müssen von ebenfalls oft vorhandenen Lymphozyten abgegrenzt werden. Die meist hoch differenzierten Tumoren können mit normaler Speicheldrüse verwechselt werden.
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Mamma / Fibrozystische Mastopathie
Entsprechend dem heterogenen histologischen Bild ist auch der zytologische Befund sehr variabel. Bei Überwiegen der Fibrose sind die Ausstriche zellarm, bei Überwiegen der intraduktalen Epithelhyperplasie entsprechend zellreich. Die Ausstriche enthalten in diesem Fall zuweilen verzweigte Verbände duktaler Epithelien, Azinuszellen, apokrine Zellen und bipolare Myoepithelien. Apokrin metaplastische Zellen sind erkennbar an ihrem breiten eosinophil bis zyanophil granulierten Zytoplasma und den grossen, auffallend grob strukturierten Kernen mit prominentem zentralem Nukleolus. Zystenpunktate enthalten Schaumzellen, histiozytäre Riesenzellen, pseudoepitheliale Makrophagenverbände, kernlose Zellschatten von Makrophagen und Detritus. Zusätzlich können neutrophile Granulozyten oder Hämosiderin speichernde Makrophagen vorhanden sein.
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Mamma / Fibroadenom der Mamma
Grosse Mengen epithelialer Zellen, bipolarer Nacktkerne (Myofibroblasten und Fibrozyten) und scharf begrenzte Stromafragmente charakterisieren das Fibroadenom zytologisch. Aspirate von stark fibrosierten Fibroadenomen können auch zellarm sein. Einseitig von Epithel bedeckte Bindegewebsfragmente sprechen für ein Fibroadenom. Durch die Aspiration wird die epitheliale Innenauskleidung mit ihren Verzweigungen aus dem Gangsystem gelöst. Die Epithelverbände sind beim intrakanalikulären Fibroadenom flach und erscheinen beim perikanalikulären Fibroadenom T-, Y-, finger- oder hirschgeweihförmig. Die Kerne sind wenig grösser als die Kerne normaler duktaler Epithelien und messen meist weniger als zwei Erythrozytendurchmesser. Da es sich bei Fibroadenomen um proliferierende Läsionen handelt können die Epithelzellen Zeichen der Aktivierung zeigen in Form einer mässig ausgeprägten Pleomorphie, prominenten Nukleolen, und gelegentlichen Mitosen.
Das erste Beispiel zeigt ein intrakanalikuläres, das zweite Beispiel ein perikanalikuläres Fibroadenom mit stark verzweigten Zellverbänden. Das dritte Beispiel zeigt die Zytomorphologie eines Fibroadenoms mit stark aktivierten Zellen.
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Mamma / Milchgangpapillom
Papilläre Zellverbände oder Zellballen auf zystischem Hintergrund sprechen für eine papilläre Neoplasie. Feinnadelpunktate von papillären Neoplasien sind oft blutig. Gutartige Papillome gleichen zytologisch Fibroadenomen. Geringere oder fehlende Stromakomponente, Zystenbildung, Zellballen, Einblutung und klinische Präsentation in Form einer einseitigen hämorrhagischer Mamillensekretion sprechen für ein Papillom. Sowohl benigne als auch maligne papilläre Neoplasien können ein relativ blandes uniformes Zellbild zeigen. Papilläre Karzinome erscheinen oft monomorpher als gutartige Papillome. Hohe Zellularität, zahlreiche Einzelzellen und die Abwesenheit benigner Zellen (apokrine Zellen, Myoepithelien) sprechen eher für ein papilläres Karzinom. Meist handelt es sich dabei um nicht invasive intraduktale Karzinome.
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Mamma / Duktales Carcinoma in situ der Mamma
Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) wird unterteilt in DCIS mit oder ohne Komedonekrosen. Das DCIS mit Komedonekrosen ist charakterisiert durch offensichtlich maligne Zellen auf nekrotischem Hintergrund. Zytologisch hochdifferenzierte DCIS ohne Komedonekrosen sind monomorpher.
Die individuellen Zellen eines duktalen Carcinoma in situ unterscheiden sich nicht von den Zellen eines invasiven dutkalen Karzinoms. DCIS sind im Gegensatz zum invasiven Karzinom gekennzeichnet durch einen stärkeren Zellzusammenhalt und grössere Uniformität der Verbände mit regelmässigen Abständen der Zellen und geringerem Zellcrowding. Makronukleolen sprechen für ein invasives Karzinom. Kleine Nukleolen hingegen können auch bei benignen Veränderungen auftreten.
Das DCIS zeigt im Gegensatz zur atypischen Hyperplasie eher diskohäsive Verbände und Einzelzellen. Bei der atypischen Hyperplasie sind gutartige Zellelemente beigemischt und die Verbände können irreguläre oder schlitzartige Lumina enthalten.
Unten werden Beispiele von einem zytologisch hochdifferenzierten und einem zytologsich wenig differenzierten DCIS mit Komedonekrosen gezeigt.
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Mamma / Invasives duktales Mammakarzinom
Das invasive Mammakarzinom zeigt zytologisch eine homogene Population maligner Zellen. Typischerweise sollten die Ausstriche zellreich sein und alle vorhandenen Zellen sollten maligne aussehen. Wenn man atypische Zellen suchen muss, ist der Ausstrich nicht diagnostisch für ein Karzinom, kann aber gleichwohl verdächtig sein. Die malignen Zellen sind in lockeren Gruppen gelagert und viele liegen einzeln. Crowding, Zellkannibalismus und Kernmolding sind gute Hinweise auf Malignität. Myoepithelien sind meistens aber nicht immer abwesend. Mammakarzinomzellen sind eher monomorph und deutlich grösser als normale duktale Epithelien. Zellkerne, die grösser sind als zwei Erythrozytendurchmesser, sind tumorverdächtig. Fast immer sind Kerbungen der Zellmembran nachweisbar. Das Chromatin ist im Gegensatz zu anderen Adenokarzinomen fein granulär und gleichmässig im Kern verteilt. Nukleolen sind meist unscheinbar. Makronukleolen sprechen für ein invasives Karzinom.
Die Kohäsivität ist das wichtigste Kriterium zur Feststellung des Differenzierungsgrades. Bei hoch differenzierten Karzinomen finden sich Verbände, bei wenig differenzierten liegen die Tumorzellen vermehrt einzeln. Wenig differenzierte Karzinome zeigen gesteigerte Kernatypien und der Hintergrund ist eher detritisch aufgrund ausgedehnter Tumornekrosen.
Unten werden Beispiele von einem hochdifferenzierten und einem wenig differenzierten Mammakarzinom gezeigt.
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Mamma / Invasives lobuläres Mammakarzinom
Die Ausstriche der invasiven lobulären Karzinome sind meist zellarm (ausgeprägte Desmoplasie). Die monomorphen Tumorzellen sind kaum grösser als normale duktale Epithelien. Die exzentrisch gelagerten Kerne sind rundlich und nur wenig atypisch. Nukleolen sind selten zu sehen. Das Zytoplasma enthält manchmal eine Vakuole, die den Kern einbuchtet und der Zelle einen Siegelringaspekt verleiht. Bei diesen Zytoplasmaeinschlüssen handelt es sich aber nicht um Schleimvakuolen, sondern um Zisternen. Die Tumorzellen liegen einzeln, in losen Gruppen oder bilden zeilenförmige Verbände („indian files“). Aufgrund des geringen Zellgehaltes und der gering ausgeprägten Zellatypien ist die Diagnose des lobulären Karzinoms am zytologischen Ausstrich schwierig. Invasive Karzinome vom lobulären und duktalen Typ sind zytologisch schwierig zu unterscheiden. Der Tumorsubtyp wird deshalb in der Regel in der Diagnose nicht angegeben.
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Mamma / Muzinöses Mammakarzinom
Homogene oder schlierenförmige extrazelluläre Schleimmassen mit Inseln von Tumorzellen mit geringen Kernatypien sind pathognomonisch für das muzinöse Mammakarzinom. Die Zellzahl ist meist nicht sehr hoch. Die Zellen liegen einzeln oder in kleinen kugeligen oder pseudopapillären Verbänden. Der Schleim erscheint in der Pap Färbung blau-grau bis rötlich. Siegelringkarzinome zeigen grössere intrazytoplasmatische Schleimvakuolen.
Unten werden zwei Beispiele von typischen muzinösen Karzinomen gezeigt.
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Mamma / Adenoidzystisches Karzinom der Mamma
Adenoidzystische Karzinome machen lediglich 1% aller Mammakarzinome aus. Die Morphologie ist identisch mit dem gleichnamigen Tumor der Speicheldrüsen. Die Zellen des adenoidzystischen Karzinoms bilden kohäsive Verbände und Drüsen oder mikrozystische Strukturen. Die Tumorzellen sind klein und monomorph, die Kern-Zytoplasmarelation ist hoch. Die Kerne sind dunkel, rund bis oval oder angulär und enthalten bisweilen einen kleinen Nukleolus. Azelluläre hyaline Körperchen aus mucoidem Material, welche die Hohlräume der intakt aspirierten kribriformen Strukturen ausfüllen, sind besonders typisch. Das mucoide Material kann auch verzweigte oder fingerartige abgerundete Strukturen ausbilden.
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Schilddrüse / Subakute nichteitrige Thyreoiditis De Quervain
Das Zellbild wechselt in Abhängigkeit vom Stadium. Im floriden Anfangsstadium finden sich zahlreiche Lymphozyten, einige neutrophile Granulozyten und die pathognomonischen Epitheloidzellen und Riesenzellen, gelegentlich in granulomähnlichen Aggregaten. Die Follikelzellen können degenerative Veränderungen und eine deutliche Polymorphie aufweisen. Im Verlauf der Erkrankung nimmt die Zellularität ab. Bei eindeutigem zytologischem Befund kann auf eine histologische Abklärung verzichtet werden. Die Thyreoiditis De Quervain stellt keine Indikation für einen operativen Eingriff dar.
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Schilddrüse / Hashimoto Thyreoiditis
Die zytologische Diagnose einer Hashimoto Thyreoiditis gelingt meist eindeutig. Der Autoimmunprozess ist mit einer chronischen Entzündung verbunden, die zu einer Zerstörung der Schilddrüsenfollikel führt. Das Entzündungsinfiltrat besteht aus Lymphozyten, Plasmazellen, lymphohistiozytären Aggregaten, Sternhimmelmakrophagen und Riesenzellen. Im Hintergrund sind lymphoglanduläre Körperchen zu sehen. Schaumzellen und Makrophagen sind gelegentlich beigemischt. Als Folge der Gewebsdestruktion ist das follikuläre Epithel degeneriert (Kernpyknosen, vakuolisiertes Zytoplasma) oder zeigt eine onkozytäre Metaplasie teilweise mit Atypie. Die Diagnose der Hashimoto Thyreoiditis basiert auf dem Nachweis von chronischer Entzündung und Onkozyten.
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Schilddrüse / Struma
Strumaknoten sind meistens multipel und makrofollikulär. Strumaknoten können regressive Veränderungen zeigen in Form von Zystenbildung mit oder ohne Einblutungen, fokaler Fibrose oder Verkalkungen.
Bei follikulären Läsionen gelten folgende grobe Regeln: Viel Kolloid, wenig Zellen und Makrofollikel sprechen für eine nicht neoplastische Struma. Wenig Kolloid, zellreicher Ausstrich und Mikrofollikel sprechen für eine neoplastische Läsion. Da die Zellularität stark von der Punktionstechnik abhängt, können aufgrund der oben formulierten Regeln keine exakten Diagnosen, sondern lediglich Aussagen zur Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer bestimmten Läsion abgegeben werden.
Grosse Kolloidmengen, ein regelmässiges honigwabenartiges Muster flächenhafter Zellverbände und grosse Follikel sind die mikroskopischen Merkmale eines gutartigen Strumaknotens.
Die Bilder von vier Patienten zeigen eine makrofollikuläre Struma, einen hämorrhagischen Strumaknoten und eine Strumazyste mit und ohne entzündliche Veränderungen.
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Schilddrüse / Mikrofollikuläres Schilddrüsenadenom
Punktate aus mikrofollikulären oder trabekulären Adenomen sind zellreich und kolloidarm. Die Thyreozyten bilden oft Mikrofollikel oder kleine Rosetten, die eosinophile Kolloidtropfen umschliessen. Die Kerne sind gleichförmig rund, fein granuliert und zeigen keine Atypien. Gelegentlich finden sich regressive Veränderungen. Zytologisch sind follikuläre Adenome und hoch differenzierte follikuläre Karzinome nur schwer zu unterscheiden. Aus diesem Grund werden beide Läsionen mit dem Begriff "follikuläre Neoplasie" bezeichnet. Unten sind zwei Beispiele von mikrofollikulären Adenomen abgebildet.
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Schilddrüse / Papilläres Schilddrüsenkarzinom
Klassisches diagnostisches Merkmal papillärer Schilddrüsenkarzinome sind fingerartige Papillen mit einem fibrovaskulären Stiel. Echte Papillen sind hochcharakteristisch aber gleichwohl nicht pathognomonisch für das papilläre Karzinom. Man findet sie auch bei Schilddrüsenhyperplasie, bei Thyreoiditis und in medullären Schilddrüsenkarzinomen. Ein Teil der papillären Schilddrüsenkarzinome zeigt überdies ein überwiegend follikuläres Wachstumsmuster. Die Diagnose des papillären Karzinoms wird dann aufgrund der typischen Kernmorphologie gestellt.
Die zytologischen Ausstriche sind meist zellreich und enthalten grosse einschichtige Zelltapeten in regelmässiger honigwabenartiger Anordnung. Dreidimensionale verzweigte Papillen mit fibrovaskulären Stromastielen finden sich lediglich in 10-60% der Fälle. Follikuläre Strukturen sind in bis zu 85% der Fälle zu sehen. Der Hintergrund ist oft zystisch mit Schaumzellen und mehrkernigen Riesenzellen. Gelegentlich lassen sich Psammomkörperchen nachweisen. Sehr wichtig für die Diagnose sind folgende Kernkriterien: leicht vergrösserte uniforme Kerne, unregelmässige Kernmembran, Kernkerben (grooves), intranukleäre Zytoplasmainvaginationen und prominenter eosinophiler Nukleolus.
Die Abbildungen zeigen zwei verschiedene Fälle eines papillären Schilddrüsenkarzinoms.
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Schilddrüse / Onkozytäres Schilddrüsenkarzinom
Ausgeprägte Kernpolymorphie, Nukleolenatypie und unscharfe Zytoplasmagrenzen der oxyphilen Zellen sind Malignitätszeichen. Eine Unterscheidung von onkozytären Adenomen und Karzinomen ist zytologisch aber nicht sicher möglich.
Gezeigt werden zwei Fälle von histologisch gesicherten onkozytären Karzinomen.
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Schilddrüse / Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom
Abstriche von anaplastischen Karzinomen sind gewöhnlich sehr zellreich ausser bei ausgeprägter Desmoplasie. Die Grösse und die Form der Tumorzellen ist äusserst variabel. Oft finden sich sehr grosse, bizarre und spindelförmige Zellen. Die Kerne weisen offensichtliche Zeichen der Malignität auf: irreguläre Kernmembran, grobes dunkles Chromatin und Makronukleolen. Mitosen, auch atypische, sind häufig. Das Zytoplasma variiert von blass und vakuolisiert über granulär bis dicht. Nekrosen, neutrophile Granulozyten und eine Tumordiathese im Hintergrund sind typisch. Die Tumoren exprimieren Vimentin und Zytokeratine, sind aber negativ für Thyreoglobulin und TTF1 (Thyroid Transcription Factor).
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Schilddrüse / Medulläres Schilddrüsenkarzinom
Lymphknoten, Kopf-cervikal / Reaktive Lymphadenitis
Entzündungen jeglicher Ursache führen zu einer Reaktion der Lymphknoten im Abflussgebiet. Lymphknotenvergrösserungen aufgrund einer reaktiven hyperplastischen Lymphadenitis sind besonders häufig in den ersten zwei Lebensdekaden.
Ein buntes Zellbild ist typisch für die reaktive hyperplastische Lymphadenitis. Neben kleinen Lymphozyten sind viele Zentrozyten und Zentroblasten aus aktivierten Keimzentren, sowie Kerntrümmermakrophagen nachweisbar. Letztere beweisen keinesfalls die Gutartigkeit der Veränderung. Daneben findet man auch neutrophile Granulozyten und Plasmazellen.
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Lymphknoten, Kopf-cervikal / Lymphknotensarkoidose
Der Nachweis von epitheloidzelligen Granulomen in der Feinnadelpunktion ist diagnostisch richtungsweisend. Im Unterschied zur Tuberkulose weisen die Epitheloidzellen bei Sarkoidose einen breiten Zytoplasmasaum und nicht immer schuhsohlenförmige, sondern auch vesikuläre oder abgerundete Kerne auf. Die Epitheloidzellen sind deshalb leicht mit Epithelien zu verwechseln.
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Lymphknoten, Kopf-cervikal / Tuberkulöse Lymphadenitis
Die meist atrophischen Epitheloidzellen sind oft nur schwer von Venulenendothelien unterscheidbar und sind nur relativ selten zu deutlich erkennbaren Granulomen zusammengeballt. Bei Vorliegen von verkäsenden Granulomen erscheint der Ausstrich feinkörnig-detritisch. Eine granulozytäre Entzündung muss bei AIDS Patienten an eine Tuberkulose denken lassen.
Die Ziehl-Neelsen Färbung zum Nachweis der säurefesten Stäbchen kann nachträglich am Pap-gefärbten Präparat durchgeführt werden.
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Lymphknoten, Kopf-cervikal / Mononukleose (EBV Infektion)
In vielen Fällen entspricht das zytologische Bild bei Mononukleose einer gewöhnlichen reaktiven follikulären Hyperplasie. Seltener findet sich das typische bunte Bild mit vielen plasmozytoiden Zellen und grossen, manchmal doppelkernigen Blasten vom Typ der Zentro-, Immuno- oder Plasmoblasten. Auch Plasmazellen und Granulozyten kommen vor. Stark aktivierte lymphoide Zellen können zur Verwechslung mit einem malignen Lymphom führen.
Die zytologischen Bilder stammen von einem Lymphknoten, die Histologie von einer Tonsille. Die morphologischen Veränderungen bei Mononukleose in diesen beiden Organen sind vergleichbar.
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Lymphknoten, supraklavikulär / Hodgkin Lymphom
Das Zellbild ist bunt und umfasst Lymphozyten, Plasmazellen, eosinophile Granulozyten und einzeln im reaktiven Infiltrat liegende Tumorzellen.
Die Tumorzellen sind einkernig (Hodgkin Zelle) oder mehrkernig (Reed-Sternbergzellen) und enthalten einen sehr grossen Nukleolus. Die Tumorzellen sind immunzytochemisch positiv für CD15 und CD30. Nodulär sklerosierender und gemischtzelliger Subtyp des Hodgkin Lymphoms sind zytologisch nicht sicher zu unterscheiden.
Gezeigt werden eine noduläre Sklerose und zwei Hodgkin Lymphome vom Mischzelltyp.
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Lymphknoten, Kopf-cervikal / Lymphknotenmetastase: Plattenepithelkarzinom
Zervikale Lymphknotenmetastasen eines Plattenepithelkarzinoms stammen oft von Primärtumoren aus dem HNO Bereich. Diese sind im Unterschied zu den Plattenepithelkarzinomen der Lunge, die ebenfalls in die Halslymphknoten metastasieren, meist hoch differenziert, stark verhornend und ausgedehnt nekrotisch.
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Lymphknoten, Axilla / Lymphknotenmetastase: Malignes Melanom
Melanome metastasieren häufig in die Lymphknoten. Sie können morphologisch sehr unterschiedlich aussehen. Melanome erscheinen zytologisch teils wie ein Sarkom, teils wie ein Karzinom. Die Tumorzellen können Pseudoverbände ähnlich einem Karzinom bilden. In zellreichen Aspiraten erkennt man oft Kapillarachsen, denen die Tumorzellen in mehreren sich gegen peripher auflockernden Schichten anliegen, so dass ein garbenartiges Muster entsteht, wie man es auch bei Sarkomen beobachten kann. Prominente Nukleolen und intranukleäre Vakuolen sind oft vorhanden. Melanotische Metastasen sind aufgrund des Melaninpigmentes leicht diagnostizierbar. Bei amelanotischen Metastasen kann eine immunzytochemische Untersuchung mit S-100 und/oder HMB-45 weiterhelfen.
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Thymus / Thymom (Typ A nach WHO)
Der zytologische Befund von epithelialen Thymustumoren ist abhängig vom histologischen Subtyp. Die Einteilung der Thymome nach WHO umfasst die Typen A, AB, B1, B2, B3 und Typ C (Thymuskarzinom). Die Subtypen unterscheiden sich bezüglich Morphologie und Atypiegrad der epithelialen Zellen und in der Menge der beigemischten unreifen T Lymphozyten. Unten gezeigt wird ein Thymom vom Typ A (medulläres Thymom). Die Ausstriche enthalten bei diesem Subtyp monotone Spindelzellen mit feingranulierten Kernen ohne Atypien und nur wenige Lymphozyten. Ein Teil der Spindelzellen kann positiv sein für den B-Zell Marker CD20. Die unreifen T-Lymphozyten sind positiv für CD1a, CD99 und TdT.
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Haut, Hals / Entzündlich veränderte Epidermoidzyste
Epidermal ausgekleidete Zysten (Atherome) werden oft punktiert. Pathognomonisch sind dichte Zusammenballungen von kernlosen gelb gefärbten Hornschuppen. Nach einer Zystenruptur ist der Hintergrund detritisch und enthält wie bei einem Abszess zahlreiche neutrophile Granulozyten und Schaumzellen. Die Hornschuppen werden oft von Fremdkörperriesenzellen und Histiozyten umlagert. Nekrotische Lymphknotenmetastasen von hochdifferenzierten Plattenepithelkarzinomen können ähnlich aussehen. Die Plattenepithelzellen des Karzinoms sind aber oft bizarr geformt und weisen atypische Kerne auf.
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Haut, Kopf / Adenoidzystisches Karzinom der Haut
Das zytologische Bild ist täuschend bland. Die Tumorzellen sind klein und monomorph, die Kern-Zytoplasmarelation ist hoch. Die Kerne sind dunkel, rund bis oval oder angulär und enthalten bisweilen einen kleinen Nukleolus. Typisch sind azelluläre Matrixkerne, um die die Tumorzellen angeordnet sind.
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