HiPaKu-Skript - Rostock
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger
HiPaKu-Skript ist eine druckbare Zusammenfassung des Online-Histopathologiekurses und ersetzt weder HiPaKu noch die Vorlesung oder das Vorlesungsskript.
HiPaKu wird jährlich überarbeitet (vor Beginn des Wintersemesters). Diese Zusammenfassung wird automatisch aktualisiert.
Stand: 2024-12-04 08:25:58
Modul: Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Präparat Nr 1 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz links / Akuter Myokardinfarkt
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
Das Präparat stammt von einer 90 jährigen Patientin.
Makroskopie: schwere stenosierende Koronarsklerose mit frischem thrombotischem Verschluss des Ramus interventricularis anterior der linken Koronararterie. 8x9cm grosser akuter transmuraler anteroseptaler Myokardinfarkt.
- Oben auf dem histologischen Präparat ist ein Querschnitt durch den Papillarmuskel zu sehen, unten auf dem Präparat ein tangentialer Schnitt durch die Myokardvorderwand
- Papillarmuskel und Vorderwand zeigen territoriale Koagulationsnekrosen, welche vom Rand her von neutrophilen Granulozyten infiltriert werden (blauer Saum).
- Ein Teil der neutrophilen Granulozyten ist bereits zerfallen (Kerntrümmer)
- Das nekrotische Myokard ist erkennbar an seiner dunkleren Färbung (Hypereosinophilie) und einer Abblassung oder dem Verschwinden der Zellkerne.
- Herzmuskelzellen mit Kontraktionsbandnekrosen vor allem in den Randbereichen des Infarktareals.
- Die unmittelbar subendokardial gelegenen Herzmuskelzellen des Papillarmuskels sind vital (erhaltene Zellkerne), zeigen aber ein blasig vakuolisiertes und aufgehelltes Sarkoplasma (=tubuläre Degeneration) als Zeichen eines chronischen Sauerstoffmangels (sogenannte Holundermarkzellen).
- Nebenbefund: Amorphe azelluläre Amyloidablagerungen in den Gefässwänden der intramyokardialen Arterien. (Senile kardiovaskuläre Amyloidose).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Bekannte koronare Herzkrankheit
- Zeitpunkt des Infarktereignisses
- Rhythmusstörungen
- Resultat der Koronarangiographie
- Koronare Interventionen (Thrombolyse, PTCA…)
update 30. August 2014
Präparat Nr 2 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz links / Aktive Myokarditis
Repetitorium
- Teils fleckförmiges, teils diffuses gemischtes Entzündungsinfiltrat aus Lymphozyten, Plasmazellen, Makrophagen und zahlreichen eosinophilen Granulozyten.
- Einzelne Herzmuskelzellen werden durch das Entzündungsinfiltrat zerstört und sind hypereosinophil (Myozytolyse).
- Interstitielles Ödem (Auflockerung des Gewebes).
- Fleckförmige Fibrose.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Erregernachweis.
- Medikamente.
- Kollagenose.
- Sarkoidose.
Praxis-Tipp:
- Aufgrund der häufigen fokalen Verteilung der Entzündungsherde sollten zur Steigerung der Sensitivität mindestens 4-5 rechtsventrikuläre Endomyokardbiopsien entnommen werden.
- Eine negative Biopsie schliesst eine Myokarditis nicht aus (Biopsien in bis zu 55% der Fälle falsch negativ).
- Die Sensitivität des Virusnachweises mittels (RT-)PCR ist höher am gefrorenen Nativmaterial.
- Myokarditiden werden wegen häufigem subklinischem Verlauf nicht selten als autoptische Zufallsbefunde diagnostiziert.
Präparat Nr 3 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Perikard / Fibrinöse Perikarditis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Dem epikardialen Fettgewebe aufgelagerte zottenförmige Fibrinfäden.
- Daran angrenzend ödematöse Granulationsgewebszone mit Histiozyten, Fibroblasten und Gefässen (Organisation des Fibrins).
- Unterhalb der Granulationsgewebszone epikardiales Fettgewebe auf unverändertem Myokard.
- Eingebettet in das epikardiale Fettgewebe ein Koronararterienast (Querschnitt).
Präparat Nr 4 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Herz links / Myokardamyloidose
Repetitorium
-
Präparat Nr 5 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Lungenemphysem
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Schwarz pigmentierte erweiterte Azinuszentren.
- Fragmentierte Alveolarsepten im Bereich der erweiterten Azinuszentren.
- Bruchstücke von Alveolarsepten und Gefässen im Zentrum der emphysematischen Räume. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nikotinabusus (Pack Years).
Präparat Nr 6 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Lobärpneumonie
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Im Gegensatz zur Herdpneumonie sind hier alle Alveolen gleichmässig und diffus pathologisch verändert und im gleichen Stadium der Entzündung.
- Alle Alveolen angefüllt mit fädigem Fibrin und neutrophilen Granulozyten.
- Zottige Fibrinauflagerungen auf der Pleura (unten im Bild).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
Präparat Nr 7 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Leber / Miliartuberkulose der Leber
Repetitorium
-
Präparat Nr 8 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom, Biopsie
Repetitorium
Achtung: das erste und das zweite virtuelle Präparat sind Prüfungsstoff.
Morphologische Merkmale des ersten Präparates (verhornendes Plattenepithelkarzinom der Lunge):
- Zahlreiche kleine Biopsiefragmente, teils bedeckt von respiratorischem Flimmerepithel.
- Solide Tumorzellstränge umgeben von entzündlich infiltriertem, lockerem desmoplastischem Stroma.
- Vergrösserte, pleomorphe, hyperchromatische Zellkerne mit prominenten Nukleolen.
- Tumorzellen mit reichlich glasig-eosinophilem Zytoplasma und scharfen Zellgrenzen.
- Plattenepitheliale Differenzierung: fokale Verhornung (dunkelrote Areale innerhalb der Tumorzellplatten).
- Interzellularbrücken als weiteres entitätsbestimmendes Merkmal für plattenepitheliale Differenzierung ist in diesen Biopsien nicht sichtbar, sondern lediglich klare Zellgrenzen. Die Interzellularbrücken sind gut erkennbar beim Plattenepithelkarzinom, Resektionsrand (siehe HiPaKu 60)
- Zahlreiche Mitosen und Apoptosen.
Morphologische Merkmale des zweiten Präparates (schleimbildendes Adenokarzinom der Lunge):
- Mehrere kleine Biopsiefragmente, teils bedeckt von respiratorischem Flimmerepithel. Submuköse Schleimdrüsen ohne zelluläre Atypien.
- Tumorzellinfiltrate in Form von Zellsträngen und Drüsen eingebettet in desmoplastisches Stroma.
- Die Drüsenlumina enthalten teilweise Schleim als kennzeichnendes Merkmal für ein Adenokarzinom.
- Tumorzellen mit vergrösserten, pleomorphen vesikulären Zellkernen mit prominenten Nukleolen. Die Tumorzellkerne sind deutlich grösser als die Zellkerne der angrenzenden normalen Bronchialdrüsen.
Update 9. September 2019
Präparat Nr 9 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lunge / Kleinzelliges Bronchuskarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Drei Bronchialschleimhautbiopsien ausgekleidet von respiratorischem Flimmerepithel.
- Blauer, sehr zelldichter solider Tumor in der Submukosa des mittleren Biopsiefragmentes. Die beiden anderen Schleimhautfragmente sind tumorfrei.
- Tumorzellen mit sehr schmalem Zytoplasmasaum ("nacktkernig").
- Eckige, ovale oder rundliche Kerne mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin.
- Tumorzellkerne etwa dreimal so gross wie Lymphozytenkerne.
- Nukleolen sind nicht erkennbar oder sehr klein.
- Herdförmig Quetschartefakte (langgezogene Kernschlieren).
- Sehr zahlreiche Apoptosen und kleinherdige Tumornekrosen.
- Perineuralscheideninvasion.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Karzinomverdacht.
- Nikotinabusus.
update 21. August 2014
Präparat Nr 10 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Gallenblase / Chronische Cholezystitis
Repetitorium
-
Präparat Nr 11 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Pankreas / Zystische Fibrose (Mukoviszidose)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Atrophie und ausgeprägte Fibrose des exokrinen Pankreas (Azini).
- Erhaltenes endokrines Pankreas (Inseln).
- Zystisch dilatierte Pankreasgänge gefüllt mit Schleim.
- Geringes gemischtes Entzündungsinfiltrat in den Fibrosearealen.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Klinisch bekannte Mukoviszidose.
Präparat Nr 12 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Pankreas / Chronisch-sklerosierende Pankreatitis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Erhaltene Läppchenarchitektur.
- Breite Bänder von sklerosiertem zellarmem Bindegewebe verlaufen zwischen den Läppchen.
- Atrophie des exokrinen Pankreas.
- Erhaltene Inseln und Gangstrukturen.
- Spärliches chronisches Entzündungsinfiltrat.
- Rechts oben ist eine partiell vom Rand her durch Granulationsgewebe organisierte lytische Fettgewebsnekrose erkennbar. Diese ist Folge eines akuten pankreatitischen Schubs.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologische Befunde.
- Intraoperativer Befund.
- Karzinomverdacht.
- Ätiologie der chronischen Pankreatitis.
Praxis-Tipp:
- Da klinisch und radiologisch eine chronische Pankreatitis nicht immer sicher von einem Karzinom unterscheidbar ist, empfiehlt sich im Zweifelsfall eine Markierung der chirurgischen Resektionsränder.
Präparat Nr 13 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Pankreas / Duktales Adenokarzinom des Pankreas
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Unregelmässige Anordnung der Drüsen (keine Läppchenarchitektur erkennbar).
- Kribriforme Drüsenformationen.
- Inkomplette Drüsen mit unvollständigen Lumina und Infiltration des Stromas durch Tumoreinzelzellen.
- Nekrotische Tumorzellen in den Drüsenlumina.
- Ausgeprägte Polymorphie und Hyperchromasie der Tumorzellkerne.
- Desmoplastisches Stroma.
- Rechts oben Reste von nicht neoplastischem Pankreasparenchym mit fokaler chronisch obstruktiver Pankreatitis als Folge von tumorbedingten Gangobstruktionen: Vollständige Atrophie des exokrinen Pankreas bei erhaltenen Inseln. Ersatz des atrophen Parenchyms durch Fibrose. Chronisches Entzündungsinfiltrat.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer und intraoperativer Befund.
- Typ der Resektion.
- Karzinomverdacht.
Praxis-Tipp:
- Markierung der chirurgischen Resektionsränder.
- Bei ausgedehnten Resektaten ev. telefonischen Kontakt aufnehmen mit dem Pathologen oder Skizze anfertigen.
Präparat Nr 14 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Magenantrum / Florides chronisches Magenulkus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Antrumschleimhaut mit chronischer Gastritis am oberen Rand des Ulkus.
- Duodenalschleimhaut mit Brunner'schen Drüsen am unteren Rand des Ulkus.
- Schichtung: Detritus, oranges Quellungsfibrinoid, Granulationsgewebe, Narbe.
- Im Ulkusgrund arrodierte Arterie mit Intimafibrose und Abscheidungsthrombus.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Karzinomverdacht.
- Einnahme von NSAR, Säureblockern oder Antibiotika.
- Bekannte HP Gastritis oder Typ C Gastritis.
Präparat Nr 15 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Magenkorpus / Adenokarzinom des Magens
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Gewebsfragment aus gastroösophagealem Übergang.
- Das unscharf begrenzte Karzinom breitet sich diffus in der gesamten Magenwand und in der Ösophaguswand aus bis in des periösophageale und subseröse Fettgewebe.
- Ösophagus mit intaktem plattenepithelialem Schleimhautüberzug.
- Ein Grossteil des Tumorinfiltrats besteht aus einzeln oder in kleinen Gruppen liegenden Zellen mit intrazytoplasmatischen Schleimvakuolen, die teilweise den Kern verdrängen (Siegelringzellen): diffuser Typ des Magenkarzinoms nach Lauren.
- Nur vereinzelt Drüsenbildung.
- Lymphgefässeinbrüche.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Tumorlokalisation.
- Stagingbefunde.
Praxis-Tipp:
- Bei längerer Transportdauer Gastrektomiepräparat vor der Fixation in 10% Formaldehyd an der großen Kurvatur eröffnen und auf einer Styroporplatte aufspannen.
- Die Resektionsränder am unfixierten Präparat mit Faden markieren.
- Bei ausgedehnten Resektionen auf dem Anmeldezettel angeben, welche Organe/Organteilstücke entfernt wurden. Ev. Skizze.
Präparat Nr 16 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Kolon links / Colitis ulcerosa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Abwechslungsweise oberflächliche Ulzera und pseudopolypöse Schleimhautvorwölbungen.
- Entzündungsinfiltrate in Mukosa und Submukosa.
- Unregelmässig geformte und verzweigte Krypten (Kryptenarchitekturstörung).
- Krpyten enden deutlich oberhalb der Lamina muscularis mucosae (Kryptenatrophie).
- Verminderte Schleimbildung und Becherzellverlust.
- Basal betonte Plasmozytose und Infiltrate neutrophiler Granulozyten.
- Ansammlungen neutrophiler Granulozyten in Kryptenlumina (=Kryptenabszesse) und Infiltrate von neutrophilen Granulozyten im Kryptenepithel (=Kryptitis).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Endoskopischer Befund mit Befallsmuster.
- Vorliegen dysplasieverdächtiger oder karzinomverdächtiger Läsionen.
- Vorbefunde und bisheriger Verlauf.
- Therapie.
Praxis-Tipp:
- Bei multiplen Entnahmen Biopsiestellen in Schema einzeichnen und Proben aus verschiedenen Darmregionen in separaten Gefässen einsenden.
Präparat Nr 17 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Kolon descendens / Tubulovillöses Kolonschleimhautadenom (high grade)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ein polypoides Kolonschleimhautfragment.
- An der Abtragungsstelle rechts unten (Kauterartefakte) erkennt man wenige nicht dysplastisch veränderte Kolonkrypten mit muzinhaltigen Becherzellen.
- Intakte Lamina muscularis mucosae.
- Das Adenom besteht teilweise aus langen fingerförmigen verzweigten villösen Strukturen und kürzeren unverzweigten Tubuli.
- Low grade Dysplasie (ca. 95%): Das Epithel der mässiggradig dysplastisch veränderten Drüsen zeigt vermehrte, vergrösserte, mehrreihig angeordnete stiftförmige Kerne mit leicht vergröbertem Chromatin und verminderter intrazytoplasmatische Schleimbildung. Die Zellpolarität ist erhalten (parallele Ausrichtung der Zellkerne zueinander, senkrecht zur Basalmembran).
- High grade Dysplasie (ca. 5%): Im Zentrum des Adenoms findet sich ein kleines Areal mit high grade Dysplasie: dysplastisch veränderter Drüsen mit kribriformer Architektur (Tubulus mit multiplen Lumina gesäumt von dysplastischen Zellen) und grösseren, abgerundeten Zellkernen teilweise in allen Epithellagen. Die Lumina der kribriformen Drüsen enthalten apoptotische Zelltrümmer und nekrotischen Detritus. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorliegen einer entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa, Crohn).
- Anzahl und genaue Lokalisation der Adenome.
- Verdacht auf hereditäres Kolonkarzinom.
update 21. August 2014
Präparat Nr 18 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Leber / Floride alkoholische Steatohepatitis
Repetitorium
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Präparat Nr 19 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Leber / Leber bei alpha-1-Antitrypsinmangel
Repetitorium
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Präparat Nr 20 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Leber / Aethylische Leberzirrhose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörte Läppchenarchitektur mit diffusem feinknotigem Umbau des Leberparenchyms.
- Breite Fibrosebänder mit Ductulusproliferation und gemischter Entzündung.
- Perivenuläre Fibrose und perizelluläre Maschendrahtfibrose in Zone 3.
- Verminderte Anzahl Zentralvenen.
- Mallory-Denk Körperchen.
- Megamitochondrien.
- Hydropische Zellschwellung.
- Überwiegend makrovesikuläre, teils gemischttropfige Verfettung der Leberzellen.
- Intralobuläre Infiltrate neutrophiler Granulozyten (alkoholische Steatohepatitis: grobtropfige Verfettung, Maschendrahtfibrose und intralobuläre neutrophile Granuloyzten).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Aktueller oder sistierter Alkoholabusus (zur Unterscheidung von einer fortgeschrittenen nicht alkoholischen Steatohepatitis=NASH).
- Mögliche andere Gründe für eine Leberzirrhose (Virusserologie, Hämochromatose, PBC/PSC, Autoimmunhepatitis).
- Zeichen der portalen Hypertension.
- Medikamenteneinnahme.
Präparat Nr 21 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Leber / Hepatozelluläres Karzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Scharf begrenzter bekapselter Tumor.
- Innerhalb des Tumors Blutgefässe, aber keine Portalfelder.
- Die Tumorzellen bilden Trabekel, welche überwiegend mehr als 2 Zellen breit sind und Pseudodrüsen.
- Sinusoidartige Blutgefässe mit Endothelauskleidung verlaufen zwischen den Trabekeln und den Pseudodrüsen.
- Die Tumorzellen erinnern an normale Hepatozyten, sind aber kleiner als die Hepatozyten und die Kern-Zytoplasmarelation ist deutlich erhöht. Das Zytoplasma ist basophiler als das der angrenzenden Hepatozyten.
- Galle ist sichtbar in den Pseudodrüsen.
- Tumorfreies Parenchym mit chronischer viraler Hepatitis (B und D): dichtes chronisches Entzündungsinfiltrat in den Portalfeldern übergreifend auf das Parenchym (Interfacehepatitis). Spärliche intralobuläre Entzündung mit Einzelzellnekrosen (Apoptosen). Fibrose der Portalfelder mit Septenbildung und unvollständigem zirrhotischem Umbau.
Geringe gemischttropfige Verfettung des Leberparenchyms.
update 17. Oktober 2022
Präparat Nr 22 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Knochen, Femur / Osteosarkom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Tibiametaphyse mit angrenzendem Weichteilgewebe.
- Das Sarkom infiltriert diffus den spongiösen Knochen der Diaphyse und hat präexistente Knochenbälkchen verdrängt.
- Der Tumor hat die Korticalis destruiert und infiltriert die angrenzende Skelettmuskulatur.
- Der Tumor besteht aus neugebildetem bereits verkalktem Knochen oder einem Netzwerk von primitiven Osteoidtrabekeln. Entlang oder innerhalb der Osteoidtrabekel lokalisierte polymorphe Tumorzellen mit ausgeprägten Kernatypien und zahlreichen Mitosen. Leicht verwaschene Kernstrukturen als Folge der Gewebsentkalkung.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Genaue Lokalisation.
- Radiologischer Befund.
- Vorausgegangene Therapie.
- Hinweise auf sekundäres Osteosarkom.
Praxis-Tipp:
- Markierung der Resektionsränder (ev. Skizze zur Orientierung).
Präparat Nr 23 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, mediastinal / Klassisches Hodgkin-Lymphom, noduläre Sklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur.
- Von breiten Bindegewebssträngen abgegrenzte Knoten.
- Die Knoten bestehen vorwiegend aus einem Mischzellinfiltrat reaktiver Zellen: Lymphozyten, Histiozyten, eosinophile Granulozyten und Plasmazellen.
- Reed-Sternbergzelle mit spiegelbildlich angeordneten Kernen mit sehr grossen eosinophilen Nukleolen.
- Einkernige Hodgkinzelle mit prominentem Nukleolus umgeben von einem Retraktionsartefakt (Lakunarzelle).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Verdacht auf infektiöse Erkrankung (Bsp. Mononukleose, Parasiten).
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze (Entnahme von Material für molekularbiologische Untersuchungen, zytologischer Abstrich).
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 24 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, abdominal / Follikuläres B-Zell Lymphom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur.
- Dichtstehende monotone neoplastische Follikel in Rinde und Mark (follikuläres Wachstumsmuster).
- Nicht polare unscharf begrenzte Follikel ohne dunkle Mantelzone.
- Monotone Follikelzentren bestehend aus kleinen Zentrozyten, follikulären dendritischen Zellen und Zentroblasten mit mehreren randständigen Nukleolen.
- Fehlen von Kerntrümmermakrophagen in den Keimzentren.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Hinweise auf reaktives Geschehen (Bsp. viraler Infekt).
Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 25 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Lymphknoten, abdominal / Diffuses grosszelliges B-Zell Lymphom, NOS
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Teils von einer Kapsel bedecktes Lymphknotenfragment.
- Zerstörung der Lymphknotenarchitektur durch diffuses Lymphominfiltrat.
- Grosse polymorphe Tumorzellen mit unregelmässig geformten vesikulären Kernen und einem zentralständigen Nukleolus (Immunoblasten) oder multiplen randständigen Nukleolen (Zentroblasten).
- Wenig nicht neoplastische Zellen: Zytoplasmareiche Histiozyten, Lymphozyten, neutrophile Granulozyten.
- Zahlreiche Mitosen und Apoptosen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Ausdehnung der Erkrankung.
- Hämatologische Vorerkrankung. Praxis-Tipp:
- Gewebe sofort frisch einsenden in mit NaCl getränkter steriler Gaze.
- Lymphknoten nicht quetschen und Kauterartefakte vermeiden.
Präparat Nr 26 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Chronische lymphozytäre Thyreoiditis Hashimoto
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Leicht fibrosiertes, knotiges mikrofollikuläres Schilddrüsenparenchym.
- Dichtes lymphoplasmazelluläres Entzündungsinfiltrat mit Sekundärfollikeln.
- Herdförmige entzündliche Zerstörung des Follikelepithels.
- Follikelepithel mit reichlich feingranulärem Zytoplasma (= oxyphile syn. onkozytäre Epitheltransformation) und reaktiven Kernatypien (einzelne vergrösserte hyperchromatische Kerne). Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schilddrüsenfunktion.
- Autoantikörper.
- Vorbehandlung.
- Dauer der Erkrankung.
Präparat Nr 27 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Morbus Basedow
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Das Präparat stammt von einem Patienten mit therapierefraktärem Morbus Basedow.
- Lobuliertes Parenchym ohne Knoten.
- Lymphfollikel mit Keimzentren.
- Interstitielle plasmazelluläre Infiltrate.
- Gruppen von Schilddrüsenfollikeln mit Zeichen der gesteigerten hormonellen Aktivität: hochprismatisches Epithel, helles oder fehlendes Kolloid, grosse Zellkerne, Kolloid mit Resorptionsvakuolen.
- Herdförmig ist das Epithel mehrschichtig (hyperplastisch) und bildet papillenähnliche Strukturen (Sanderson'sche Polster).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schilddrüsenfunktion.
- Autoantikörper.
- Vorbehandlung (Thyreostatika, Radiojodtherapie).
update 18.10.2017
Präparat Nr 28 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Schilddrüse / Medulläres Schilddrüsenkarzinom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Mehrere, unscharf begrenzte, unbekapselte Tumorknoten mit desmoplastischem Stroma in ansonsten unauffälligem Schilddrüsenparenchym.
- Die Tumorinfiltrate bestehen aus soliden und kribriformen Verbänden spindeliger Tumorzellen.
- Mehrere Herde hyperplastischer C-Zellen im nicht-neoplastischen Schilddrüsenparenchym als möglicher Hinweis auf ein hereditäres medulläres Schilddrüsenkarzinom.
- Tumorzellen mit überwiegend monomorphen Zellkernen mit feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin (Merkmal endokriner Zellen). Nukleolen sind nicht prominent. Reichlich eosinophiles Zytoplasma.
- Kleiner Lymphknoten mit Metastase des medullären Schilddrüsenkarzinoms. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- MEN Syndrom.
- Mutation des RET-Protoonkogens.
- Serumkalzitonin und Kalzium.
update 21. August 2014
Präparat Nr 29 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Nebenniere / Phäochromozytom
Repetitorium
Morphologische Befunde:
- Unscharf begrenzter, gefässreicher Tumor ausgehend vom Nebennierenmark.
- Zungenförmige Infiltration der angrenzenden Nebennierenrinde. Die Zellen der Nebennierenrinde haben reichlich eosinophiles Zytoplasma und kleinere Kerne als die Tumorzellen.
- „Zellballen“ umgeben von schmalen Bindegewebssepten mit kapillären Gefässen.
- Polygonale Tumorzellen mit reichlich granuliertem basophilem Zytoplasma und rundovalen Kernen mit uniform feinkörnigem Pfeffer und Salz Chromatin sowie prominentem Nukleolus.
- Herdförmig Tumorzellen mit sehr grossen polymorphen Zellkernen (links oben).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Multiple Tumoren und weitere Tumoren, die Komponenten eines Syndroms sein könnten.
- Allfällige Resultate einer humangenetischen Untersuchung.
- Persönliche Anamnese und positive Familienanamnese.
- Resultat der biochemischen Tests.
- St.n. präoperativer Embolisation.
update 30. August 2020
Präparat Nr 30 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Niere / Akute Pyelonephritis
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Streifenförmige Entzündungsherde erstrecken sich vom Mark bis in die Rinde.
- Hyperämie des angrenzenden Parenchyms.
- Destruktion der Nierentubuli durch neutrophile Granulozyten innerhalb der Herde.
- Sammelrohre angefüllt mit neutrophilen Granulozyten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Nierenfunktion.
- Urinbefund.
- Risikofaktoren für Pyelonephritis.
- Erregernachweis.
Präparat Nr 31 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Niere / Diabetische noduläre Glomerulosklerose
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Verbreiterung des Mesangiums mit Ausbildung von Knoten(noduläre Glomerulosklerose).
- Exsudative Läsionen: Hyaline Schlingenkappen (Proteinthromben in Glomerulumschlingen, im virtuellen Präparat nicht sichtbar) und Kapseltropfen (Proteinablagerungen im Bowman’schen Kapselraum).
- Arteriolosklerose von Vas afferens und efferens (Gefässwandhyalinose durch Ablagerung von Plasmaproteinen und Lipiden in der Gefässwand).
- Intrarenale Atherosklerose.
- Verdickte Basalmembranen der peritubulären Kapillaren.
- Verbreiterung der tubulären Basalmembran.
- Tubulusatrophie mit interstitieller Fibrose und Begleitentzündung.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Diabetestyp.
- Dauer der Erkrankung.
- Nierenfunktion.
- Proteinurie (Ausmass, Dauer).
- Hämaturie.
- Arterielle Hypertonie.
- Medikamenteneinnahme.
Präparat Nr 32 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Niere / Klarzelliges Nierenzellkarzinom
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Saum von komprimiertem und fibrosiertem Nierenparenchym unmittelbar angrenzend an das Karzinom (makroskopisch als Pseudokapsel imponierend). Übriges nicht-neoplastisches Restnierenparenchym mit leichter tubulointerstitieller Fibrose und Atrophie.
- Expansiv wachsender, scharf begrenzter knotiger Tumor ohne Durchbruch der Nierenkapsel.
- Wenig zellarmes Tumorstroma mit Blutungsresiduen.
- Solide Tumorzellaggregate eingefasst von dünnen Bindegewebssepten mit zahlreichen dünnwandigen Blutgefässen.
- Frische intratumorale Einblutungen und Blutungsresiduen (Siderinpigment)
- Polygonale Tumorzellen mit reichlich klarzelligem Zytoplasma und deutlichen Zellgrenzen.
- Hyperchromatische, polymorphe grosse Kerne mit prominenten Nukleolen (entspricht einem Grad 3 nach WHO/ISUP).
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Positive Familienanamnese für Nierenzellkarzinome oder bekanntes Syndrom.
- Vorbestehende Nierenerkrankung.
update 20. August 2017
Präparat Nr 33 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Harnblase / Nicht invasives papilläres Urothelkarzinom pTa
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Transurethrale Resektate von Harnblasenschleimhaut mit papillärem Tumor.
- Entnahmebedingte Kauterartefakte (dünn ausgezogene Zellen und Chromatinschlieren, ausgefranste Abtragungsränder).
- Das neoplastische Urothel bildet fingerförmige, teils miteinander verschmelzende Papillen mit schmalen fibrovaskulären Stromastielen.
- Das neoplastische Urothel ist verbreitert (meist mehr als 7 Zellagen).
- Scharfe Grenze zwischen Epithel und subepithelialem Stroma (keine Invasion).
- Mässiggradige Dysplasie des neoplastischen Urothels (G2, low grade): Tumorzellen mit vergrösserten, leicht pleomorphen Zellkernen. Zahlreiche Apoptosen. Herdförmiger Polaritätsverlust (fehlende Ausrichtung der Zellen in der Längsachse).
- Auf diesem Schnittpräparat sind kein tumorfernes Urothel und keine Anteile der Harnblasenwandmuskulatur enthalten.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Zystoskopischer Befund.
- Rezidiv oder Erstmanifestation.
update 11. Oktober 2017
Präparat Nr 34 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Zervix / Carcinoma in situ und Plattenepithelkarzinom der Zervix
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Portio mit vorderer Muttermundslippe, Anteile der hinteren Muttermundslippe und Zervikalkanal.
- Carcinoma in situ der ektozervikalen Schleimhaut und des metaplastischen Plattenepithels im Bereich der Transitionalzone.
- Einwachsen des Carcinoma in situ in vorbestehende endozervikale Drüsenschläuche.
- Invasive solide Tumorzellstränge in desmoplastischem Stroma mit dichtem lymphoplasmazellulärem Entzündungsinfiltrat.
- Zellen des Plattenepithelkarzinoms mit vergrösserten, pleomorphen und hyperchromatischen Zellkernen, reichlich eosinophilem Zytoplasma und deutlichen Zellgrenzen.
- Zylinderepithel der endozervikalen Drüsen ohne Dysplasie. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Vorbefunde (Dysplasie der Zervixschleimhaut).
- Vorausgegangene Eingriffe (z.B. Konisation oder Kurettage). Praxis-Tip:
- Konisat an der vorderen Muttermundslippe bei 12 Uhr mit Faden markieren.
- Konisate möglichst intakt lassen und nicht inzidieren.
- Fragmentierte Konisate in separaten Gefässen mit genauer Bezeichnung einsenden.
Präparat Nr 35 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Uterus / Endometrioides Adenokarzinom des Uteruscorpus
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Endomyometranes Gewebsfragment.
- Die rechte Seite des Uteruskavums wird ausgekleidet von flachem atrophem Endometrium. Im Cavum liegt ein Blutkoagel mit nekrotischem Detritus nach vorausgegangener diagnostischer Utersukurettage.
- Anstelle des Endometriums findet sich in der linken Hälfte des Uteruskavums ein Adenokarzinom bestehend aus architektonisch komplexen Drüsen. Die Drüsen liegen teils dos à dos ohne erkennbares Stroma zwischen zwei Drüsenschläuchen.
- Tumorzellverbände infiltrieren die glatte Muskulatur des Myometriums.
- Tumordrüsen ausgekleidet von mehrreihig angeordneten Tumorzellen mit hyperchromatischen polymorphen längsovalen Tumorzellkernen mit zahlreichen Mitosen. Die Morphologie der Tumordrüsen erinnert an proliferatives Endometrium.
- Anmerkung: Typischerweise ist das endometrioide Karzinom des Uterus als Folge des ursächlichen Hyperöstrogenismus assoziiert mit einem hyperplastischen Endometrium (siehe Präparat 148). Im Kurspräparat erscheint hingegen das nicht-neoplastische Endometrium nach vorausgegangener Kurettage atroph. Atrophes Endometrium findet sich sonst charakteristischerweise neben serösen Endometriumkarzinomen postmenopausaler Patientinnen. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Menopausenstatus.
- Hormonelle Therapie.
Präparat Nr 36 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Ovar / Seröses Adenokarzinom des Ovars
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Rechts sind Restanteile tumorfreier Ovarialrinde mit Corpora albicantia erkennbar.
- Tumorgewebe findet sich auch an der Oberfläche des Ovars.
- Das Tumorgewebe bildet komplex verzweigte Papillen mit fibrovaskulären Stromastielen.
- Mehrreihiges Epithel kleidet die Papillen aus und bildet in den soliden Tumorarealen charakteristische schlitzförmige Spalträume.
- Neoplastische Zellen mit starken Kerngrössenschwankungen, hoher Kern-Plasmarelation, Hyperchromasie der Zellkerne und prominenten Nukleolen. Einzelne bizarre, stark vergrösserte und hyperchromatische Tumorzellkerne.
- Zahlreiche Mitosen.
- Konzentrische Verkalkungen (Psammomkörperchen) sind in diesem Präparat nicht erkennbar.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Intraoperativer Befund.
- Tumorbedingter Kapseldurchbruch oder operationsbedingte Kapseleinrisse.
Praxis-Tipp:
- Ovarialtumoren unfixiert einsenden. (Zystenflüssigkeit kann zytologisch untersucht werden).
update 30. August 2012
Präparat Nr 37 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Ovar / Benignes reifes Teratom des Ovars
Repetitorium
Morphologische Merkmale (1. Präparatlink):
- Tumor bestehend aus einer Mischung reifer epithelialer und mesenchymaler Gewebskomponenten:
- Das Gewebsfragment wird links oben von Magenschleimhaut vom Corpustyp bedeckt. Unmittelbar darunter finden sich hyaliner Knorpel und Kolonschleimhaut.
- Im mittleren Abschnitt des Präparates finden sich zystische Hohlräume, ausgekleidet von teils verhornendem Plattenepithel. Dieses ist assoziiert mit reichlich Talgdrüsen.
- Unten im Bild sieht man zwei Zahnanlagen und Knochengewebe.
- Residuelles Ovarialgewebe ist nicht erkennbar.
Morphologische Merkmale (2. Präparatlink):
- Tumor bestehend aus einer Mischung reifer epithelialer, mesenchymaler und neuraler Gewebskomponenten:
- Am Rand der Gewebsstücke sind Restanteile von zelldichtem Ovarialstroma mit dickwandigen Gefässen erkennbar.
- Im Gewebefragment rechts lassen sich Drüsen, Knorpelgewebe und Fettgewebe nachweisen.
- In beiden Gewebsfragmenten finden sich teilweise konzentrisch angeordnete meningotheliale Zellen mit reichlich blass eosinophilem Zytoplasma. Damit assoziiert reichlich psammomatoese Verkalkungen.
- Im linken Gewebsfragment finden sich in der Mitte reichlich Schilddrüsenfollikel sowie eine teils epidermal, teils von Zylinderzellen ausgekleidete Zyste mit Hautadnexstrukturen (Haarfollikel, Talgdrüsen) und einem fokalen chronischen Entzündungsinfiltrat.
update 21. August 2014
Präparat Nr 39 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Mamma / Fibrös zystische Mastopathie mit Mikroverkalkungen
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Ausgeprägte Fibrose und zystisch erweiterte Gangstrukturen in organoider Anordnung.
- In der Mitte rechts einige Gänge mit gewöhnlicher intraduktaler Epithelhyperplasie ohne Atypie: Polymorphe, sich überlagernde spindelige Zellen. Fliessende Anordnung der Zellen. Schlitzförmige und irregulär geformte Lumina.
- Herdförmig apokrine Metaplasie des Drüsenepithels: hochprismatische Zellen mit sehr reichlichem feingranulärem eosinophilem Zytoplasma und runden Kernen.
- Rundlicher blauvioletter Mikrokalk in den Azini benigner Drüsenläppchen.
- Kolumnarzellveränderung: erweiterte Drüsen ausgekleidet von hochprismatischem Epithel mit apikalen Nasen (snouts) gefüllt mit Sekret und teilweise assoziiert mit Mikrokalk.
- Im Zentrum des Präparates stark erweiterte Gänge mit intraduktalen peripheren Papillomen.
- Alle Drüsen zeigen eine erhaltene äussere abgeflachte Myoepithelschicht mit hellem Zytoplasma.
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Karzinomverdacht.
- Radiologischer Befund.
Praxis-Tipp:
- Bei Mikroverkalkungen Röntgenbilder mitschicken.
- Bei Probeexzisionen wegen Mikrokalk und bei nicht palpablen Mammaläsionen sollte keine Schnellschnittuntersuchung verlangt werden. Von Tumoren, die kleiner sind als 1x0.5cm sollte ebenfalls kein Schnellschnitt gemacht werden.
Präparat Nr 40 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Mamma / Fibroadenom der Mamma
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Zwei scharf begrenzte Tumorknoten.
- Biphasischer organoid aufgebauter Tumor bestehend aus kompaktem zellarmem fibroblastärem Stroma, das in konzentrischen Lamellen um verzweigte, miteinander anastomosierende Drüsenschläuche angeordnet ist.
- Die Drüsenschläuche werden durch das Stroma komprimiert.
- Das Stroma erscheint herdförmig bläulich und aufgelockert durch Muzineinlagerungen.
- Stellenweise gewöhnliche intraduktale Epithelproliferation ohne Atypie.
- Die Drüsen werden ausgekleidet von einer inneren kubischen bis hochprismatischen Zellschicht und einer äusseren abgeflachten Myoepithelschicht mit klarem Zytoplasma.
Präparat Nr 41 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Mamma / Invasives Mammakarziom ohne besonderen Typ (Syn. invasives duktales Mammakarzinom)
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Invasives duktales Karzinom mit desmoplastischem Stroma rechts unten im Präparat.
- Die Karzinominfiltrate bestehen aus schmalen soliden Zellsträngen, die keine Drüsenlumina ausbilden. Eine Myoepithelschicht fehlt. Kein assoziierter Mikrokalk.
- Mässig zahlreiche Mitosefiguren und Apoptosen.
- Die Karzinomzellen sind deutlich grösser als die normalen sekretorischen Zellen der nicht neoplastischen Drüsenazini. Die vesikulären Zellkerne sind vergrössert, pleomorph und hyperchromatisch. Die Kernmembran ist teils irregulär. Die Tumorzellkerne enthalten prominente eosinophile Nukleolen.
- Das Zytoplasma einiger Tumorzellen enthält runde bis ovale hyaline Globuli, teils umgeben von einem Halo (unspezifischer Befund).
- Das Karzinom ist gering differenziert: B.R.E. Grad 3; Score 8: 3, 3, 2. Keine Drüsenbildung: Score 3 Starke Zellatypien: Score 3 <10 Mitosen/10 HPF: Score 2
- In den bindegewebigen Ausläufern dilatierte Gangstrukturen mit peritumoralem duktalem Carcinoma in situ mit hohem Kernmalignitätsgrad (Grad 3, kribriformer und solider Typ mit Komedonekrosen, kein assoziierter Mikrokalk). Erhaltene Myoepithelschicht im Bereich des in situ Karzinoms.
- Läppchenkanzerisierung (Ausbreitung des Karzinoms in den Azini der Drüsenläppchen).
- Peritumorale Arterie mit assoziiertem dilatiertem Lymphgefäss mit intraluminalem Tumor (Lymphangiosis carcinomatosa).
- Tumorfernes Mammaparenchym mit leichter Fibrose.
- Spärlich Mikrokalk assoziiert mit benignen Drüsenazini. Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Radiologischer Befund.
- Ergebnis vorausgegangener Untersuchungen (Zytologie, Stanzbiopsie). Praxis-Tipp:
- Anzahl und Lokalisation von Tumorherden in einer Skizze einzeichnen!
- Probeexzisate in drei Dimensionen (mammillennah, mammillenfern und lateral oder medial) mit unterschiedlichen Fäden (kurz-lang) markieren.
- Mastektomiepräparate kranial und lateral bzw. medial markieren.
update 20. August 2017
Präparat Nr 42 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Plazenta / Uterus mit normaler Plazenta 11. SSW
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Myometrium bedeckt von dezidualisiertem Endometriumstroma der Dezidua basalis.
- Invasion des Myometriums durch intermediären extravillösen Trophoblast.
- Fibrinoidschicht.
- Chorionzotten, ein Teil davon verankert mit dem dezidual transformierten Endometrium = Dezidua basalis (Haftzotten).
- Choriondeckplatte.
- Rechts oben Anteile des Chorion laeve.
Praxis-Tipp:
- Die Plazenta sollte unfixiert eingesandt werden. Sie kann über ein bis zwei Tage bei Kühlschrank-Temperatur gelagert werden. Einfrieren und Wieder-Auftauen verursacht ausgeprägte Artefakte und ist abzulehnen.
Die Beurteilung der Plazenta stellt eine unverzichtbare Ergänzung der fetalen Autopsie dar.
Präparat Nr 43 aus Modul Kursus Pathologie II (Spezielle Pathologie)
Topographie / Diagnose
Plazenta / Blasenmole
Repetitorium
Morphologische Merkmale:
- Stark vergrösserte und verplumpte Plazentarzotten.
- Hydropisch umgewandeltes Zottenstroma ohne Gefässe mit Ausbildung von pseudozystischen Hohlräumen (Blasen)
- Trophoblastinklusionen und Kerntrümmer im Zottenstroma.
- Überschiessend proliferiertes Trophoblastepithel, teils in der gesamten Zirkumferenz der Zotten mit deutlichen Kernatypien. Kein Embryo.
- Deziduafragmente
- Blutkoagel
Das sollte der Kliniker dem Pathologen mitteilen:
- Schwangerschaftsdauer.
- Vorausgegangene Aborte und Geburten.
- Verdacht auf Molenschwangerschaft (beta-HCG Wert).
© Institut für Pathologie Basel / Dr. med. Katharina Glatz-Krieger