Einleitung
Unter immunsupressiver Therapie mit Azathioprin (erster Fall) kommt es zu einer abakteriellen hämorrhagischen Zystitis. Im Urin findet man neben einer Hämaturie Zellen mit abnorm vergrösserten, aber nicht entrundeten Kernen und homogenen eosinophilen Zytoplasmaeinschlüssen. Degenerativ veränderte Zellen mit pyknotischen Kernen können vorkommen. Die Differentialdiagnose zu einem Urothelkarzinom ist bisweilen schwierig.
Nach Mitomycintherapie (zweiter Fall) findet man in den ersten Tagen nach Instillation Detritus und zahlreiche neutrophile Granulozyten. Die Tumorzellen verschwinden etwa eine Woche nach Therapiebeginn aus der Harnblasenspülflüssigkeit. Nach Rückgang der entzündlichen Veränderungen tauchen zunehmend ausgereifte Urothelien mit oft auffallend grossen, aber wenig atypischen Kernen auf. Charakteristisch ist die Diskrepanz zwischen Atypie der Zellkerne und hohem Ausreifungsgrad des Zytoplasmas.